FAQ
Wie wird Long COVID festgestellt?
Das Erkennen von Long COVID gestaltet sich als Herausforderung, da die Symptome äußerst vielfältig sein können. Diese umfassen unter anderem Erschöpfung, depressive Verstimmungen, Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, Husten, Muskelschwäche und sogar Sprachstörungen. Bislang gibt es keine klare und einheitliche Definition oder Beschreibung dieses Krankheitsbildes.
Was ist der Unterschied zwischen Post-COVID- und Long-COVID-Syndrom?
Post-COVID-Syndrom: Symptome, die im Zusammenhang mit COVID-19 oder danach aufgetreten sind und mehr als 12 Wochen nach Beginn der COVID-19-Erkrankung noch vorliegen und sich nicht durch andere Gründe erklären lassen.
Long-COVID-Syndrom: Symptome, die mehr als 4 Wochen nach Beginn der Erkrankung an COVID-19 fortbestehen oder neu auftreten. Das Long-COVID-Syndrom schließt damit sowohl die subakute COVID-19-Phase 4 bis 12 Wochen nach Symptombeginn als auch das Post-COVID-19-Syndrom mit ein.
Was hilft gegen Long COVID?
Long COVID ist keine Krankheit, sondern eine Zusammenfassung von Krankheitsbildern und Symptomen. Deshalb gibt es keine einheitliche Therapie. Eine Behandlung muss demnach individuell abgewogen werden.
Wie viele Menschen sind von Long COVID betroffen?
Gemäß aktuellen Schätzungen entwickeln 50 bis 70 Prozent der Personen, die aufgrund von COVID im Krankenhaus behandelt werden mussten, Long COVID. Bei milderen Verläufen wird der Anteil auf 10 bis 30 Prozent geschätzt, wobei Geimpfte mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit von etwa zehn bis zwölf Prozent betroffen sind. Eine Schätzung besagt, dass weltweit mindestens 65 Millionen Menschen von Long COVID betroffen sind oder waren. Es ist jedoch nicht möglich, eine genaue Anzahl der Betroffenen festzustellen. Dies liegt daran, dass Long COVID eine vergleichsweise neue Erkrankung ist und daher noch nicht ausreichend erforscht wurde. Die bisherigen Studien verwenden auch nicht immer die gleiche Definition von Long COVID, wodurch die Ergebnisse nicht direkt vergleichbar sind.
Was ist POTS?
Beim posturalen Tachykardiesyndrom (POTS) steigt die Herzrate (Puls) beim Aufsetzen oder Aufstehen (orthostatisch) an, das Blut versackt in den Beinen, Betroffenen wird schwindelig und sie fühlen sich schwach in den Beinen. Der Körper schafft es nicht, den Kreislauf an die aufrechte Position anzupassen. Dies wird auch als orthostatische Intoleranz bezeichnet. Im Gegensatz zu anderen Störungen des Kreislaufes führt POTS allerdings nicht zu einem Blutdruckabfall.
Wie kann ein PEM (Post Exertional Malaise) bzw. ein Crash aussehen?
Seit Tagen fühlt man sich gut und gesund – und probiert es nach langer Zeit wieder mit leichtem Ausdauertraining. Am nächsten Tag sind Halsschmerzen, Husten, Herzrasen und extreme Erschöpfung zurück, sodass selbst Alltägliches zu anstrengend erscheint und mehrere Tage Bettruhe nötig sind.
Das könnte ein Beispiel für einen typischen Crash sein. In der Realität Betroffener ist die PEM allerdings oft nicht so eindeutig zu bestimmen und kann sich – genau wie die Symptomatik – individuell sehr stark unterscheiden. So können auch intensive Gespräche, Reize von außen wie Licht und Geräusche PEM auslösen oder es kann ein Spaziergang zu viel sein und zum Crash führen.
PEM tritt unmittelbar nach einer ausgeführten Aktivität oder mit einer Latenz von ca. 12 bis 48 Stunden danach auf und kann für mehrere Tage oder Wochen anhalten oder zu einer dauerhaften Zustandsverschlechterung führen. Jeder Crash geht mit der Gefahr einer Chronifizierung des verschlechterten Gesundheitszustandes einher. Daher wird Patient:innen von Gesundheitsbehörden und Expert:innen nachdrücklich empfohlen, mithilfe der „Pacing”-Strategie innerhalb ihrer Energiegrenzen zu bleiben.
Was ist CFS?
Als Chronic Fatigue Syndrome (CFS) wird eine schwerwiegende und vielgestaltige neuroimmunologische Erkrankung (neuroimmunologisch = Nerven- und Immunsystem betreffend) bezeichnet.
Hauptsymptome sind eine lähmende geistige und körperliche Erschöpfung und Müdigkeit, die sich nicht durch eine bekannte körperliche Ursache oder spezifische psychische Störung erklären lassen. Daneben weisen die Betroffenen noch verschiedenste weitere Beschwerden auf.
Typischerweise verstärken sich die CFS-Symptome schon nach geringer körperlicher oder geistiger Anstrengung. Schonung oder Ruhe bringen keine nachhaltige Besserung. Die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität der Patient:innen sind oft jahrelang massiv beeinträchtigt. Viele Betroffene können nicht mehr arbeiten und sind bettlägerig. Einige sind auf eine umfassende Pflege angewiesen. Der Leidensdruck bei dieser Krankheit ist auch deshalb oft hoch, weil sie manchmal nicht erkannt, beziehungsweise vom Umfeld des Betroffenen nicht ernst genommen wird.